Kondolenzen (668)
Sie können das Kondolenzbuch nutzen, um den Angehörigen Ihr Beileid zu bekunden, Ihrer eigenen Trauer Ausdruck zu verleihen oder um dem Verstorbenen einige letzte Worte des Abschieds mitzugeben.
Kondolenz
Wie sollen wir es fassen?
17.03.2024 um 11:12 Uhr von Manfred GeistWie sollen wir es fassen,
Was nicht zu fassen ist?
Es fällt schwer loszulassen,
Und doch bleibt keine Frist.
Wir hätten so viel Fragen,
Wir brauchen doch noch Zeit.
Wohin mit unsren Klagen
Und unsrer Traurigkeit.
Das Leben ist verflogen,
Der Tod trat ein mit Macht.
Das Lachen? Fortgezogen,
Erstickt von tiefster Nacht.
In uns herrscht Leere, Schweigen.
Wir können nichts mehr tun.
Wozu dies tiefe Neigen?
Warum dies Sterben, nun?
Viel schneller, als wir ahnten,
Zerriss des Himmels Blau.
Durchkreuzt ist, was wir planten.
Die Welt scheint kalt und grau.
Was sein wird? Wer kann’s sagen?
O Gott das Fragen quält.
Hilfst du, das Leid zu tragen?
Hast du Trost, der jetzt zählt?
Lass uns, Gott, nicht versinken,
Der Schmerz ist übergroß.
Dort, wo wir stolpern, hinken,
Halt uns und lass nicht los.
Lass uns darauf vertrauen,
Dass du das Leben birgst.
Hilf uns, auf dich zu bauen,
Auf Segen, den du wirkst.
Eugen Eckert
Kondolenz
Dein ist die Zeit
10.03.2024 um 10:09 Uhr von Manfred GeistDein ist die Zeit, die Stunden, die Tage,
Durch Jahrmyraden, durch Lob und durch Klage.
Dein ist die Zeit.
Dein ist die Zeit, gestern, heute und morgen,
Dein ist die Zeit und wir sind geborgen.
Dein ist die Zeit.
Dein ist die Zeit, beim Suchen, beim Finden,
Im Streit, im Versöhnen, im Lösen, im Binden.
Dein ist die Zeit.
Dein ist die Zeit, das Hohe, das Tiefe,
Die Nähe, die Weite, das Gerade, das Schiefe.
Dein ist die Zeit.
Dein ist die Zeit, das Schwere, das Leichte,
Gewissheit und Zweifel, der Tiefgang, das Seichte.
Dein ist die Zeit.
Dein ist die Zeit, am Anfang, am Ende.
Das Leben, das Sterben nimmst du in die Hände.
Dein ist die Zeit.
Eugen Eckert
Kondolenz
Am Himmel bist du nun ein Stern
03.03.2024 um 10:15 Uhr von Manfred GeistAm Himmel bist du nun ein Stern,
Mir so nah und doch so fern,
Könnt’ ich noch einmal mit dir reden,
Dir all’ meine Liebe und Wärme geben.
Einmal dich noch in die Arme nehmen,
Dich einmal lachen, weinen sehen.
Einmal noch deine Stimme hören,
Und einmal noch dein Haar berühren.
Wenn du wüsstest, wie sehr es mich quält,
Dass du in meinem Leben so fehlst.
Würden deine Augen einmal noch für mich strahlen,
Könnte ich die Leere in meinen Armen ertragen.
Werde nie vergessen dein Bild in mir,
Manchmal glaube ich, ich hörte die Schritte von dir,
Es ist, als wärst du immer noch hier.
Doch am Himmel bist du nun ein Stern,
Mir so nah und doch so fern.
Unbekannt
Kondolenz
Wenn ich gegangen bin
25.02.2024 um 10:58 Uhr von Manfred GeistWenn ich gegangen bin,
Werd’ ich dir nahe sein
Und oftmals näher noch als je zuvor.
Wenn ich gegangen bin,
Dann bin ich fort und gleichsam hier,
Im fernen Land und doch bei dir.
Ich bin dir nah’,
Wenn du mich brauchst,
Wenn du dich sehnst,
Halt’ ich die Hand.
Wenn ich gegangen bin,
Zählt nicht mehr Raum noch Zeit.
Dann bin ich überall und immerdar.
Ich habe Heimat in der Ewigkeit.
Was unvorstellbar klingt, wird wahr,
Denn er, der das verspricht,
Ist selbst der Raum, die Zeit,
Die Ewigkeit.
In ihm sind wir uns nah,
Wenn ich gegangen bin.
Frank Maibaum
Kondolenz
Das Eisenbahngleichnis
18.02.2024 um 09:06 Uhr von Manfred GeistWir sitzen alle im gleichen Zug
und reisen quer durch die Zeit.
Wir sehen hinaus, wir sahen genug.
Wir fahren alle im gleichen Zug
und keiner weiß wie weit.
Ein Nachbar schläft; ein andrer klagt;
Ein dritter redet viel.
Stationen werden angesagt.
Der Zug, der durch die Jahre jagt,
Kommt niemals an sein Ziel.
Wir packen aus, wir packen ein.
Wir finden keinen Sinn.
Wo werden wir wohl morgen sein?
Der Schaffner schaut zur Tür hierein
Und lächelt vor sich hin.
Auch er weiß nicht, wohin er will.
Er schweigt und geht hinaus.
Da heult die Zugsirene schrill!
Der Zug fährt langsam und hält still.
Die Toten steigen aus.
Ein Kind steigt aus, die Mutter schreit.
Die Toten stehen stumm
Am Bahnsteig der Vergangenheit.
Der Zug fährt weiter, er jagt durch die Zeit,
Und keiner weiß, warum.
Die erste Klasse ist fast leer.
Ein feister Herr sitzt stolz
Im roten Plüsch und atmet schwer.
Er ist allein und spürt das sehr.
Die Mehrheit sitzt auf Holz.
Wir reisen alle im gleichen Zug
Zur Gegenwart in spe.
Wir sehen hinaus. Wir sahen genug.
Wir sitzen alle im gleichen Zug
Und viele im falschen Coupé.
Erich Kästner