WERDEN SIE INHABER DIESER GEDENKSEITE UND VERWALTEN SIE DIESE.
Neueste Einträge (3)
Kondolenz
Von Thomas Schüller, Dreieich
21.03.2011 um 16:02 UhrSehr geehrte Familie Seddig!
Fall Sie die Angehörigen des Herrn sein sollten, der letztes Jahr im Oktober in Offenthal vom Zug überfahren wurde, dann möchte ich Ihnen meine ehrliche Anteilnahme aussprechen.
Ich habe von dem Unfall indirekt mitbekommen, als ich und Lehrerkollegen am 4. Oktober 2010 in den Odenwald fuhren und gegen Mittag auf der Straße von Offenthal nach Urberach unterwegs waren. Da mussten wir leider erkennen, dass irgendwas schlimmes auf der Bahnlinie passiert war, was nach Unfall oder Selbsttötung aussah.
Es war traurig, es war schönes Wetter, ich freute mich auf einen netten Nachmittag und leider war so deutlich, dass sehr traurige Ereignisse und ein glücklicher oder halbwegs glücklicher Alltag sehr nah beieinander liegen können.
Ich bin dann auch nicht so der Typ, der so etwas sofort wieder vergißt und als ich vorgestern mit unserem Hund nach Urberach unter anderem auch an der Bahn langgelaufen bin, habe ich das kleine Kreuz entdeckt und mit dem damaligen Geschehen in Verbindung gebracht.
Da der Todestag und der Ort übereinstimmen, scheint leider Ihr Angehöriger das Opfer dieses traurigen Unfalls zu sein. So etwas ist schlimm.
Ich hoffe ich reisse keine alten Wunden auf, die nach knapp einem halben Jahr vielleicht nicht mehr so weh tun. genau das möchte ich nicht. Ich kannte den von Ihnen geliebten Menschen nicht, aber das heisst ja nicht, dass einen so etwas kalt lässt, wenn so was tragisches passiert.
Fall Sie das kleine Kreuz aufgestellt haben sollten, was naheliegend wäre, dann möchte ich Ihnen schreiben, dass ich das für eine sehr gute
und würdevolle Sache halte. Leider fällt das tragische in unserer Gesellschaft oft unter den Tisch, wird schnell verdrängt und die Opfer und die Angehörigen, evtl. noch die Feuerwehrleute und die Polizei bleiben alleine mit dieser Tragik. Das kleine Kreuz ist ein stummer, aber wertvoller zeuge dafür, dass ein wertvoller mensch an dieser Stelle gestorben ist.
Die Zeit heilt einige Wunden, wenn auch nicht alle, aber ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie mit der Zeit das Tragische ein Stück weit akzeptieren können und wieder besser damit leben können, auch wenn es so viel lebensfreundlicher gewesen wäre, wenn dieser Unfall nicht gewesen wäre.
Liebe Grüße, Thomas Schüller