Ursula Geist

Ursula Geist

geb. Nessel
* 14.09.1951 in Hanau
† 31.05.2011 in Frankfurt am Main
Erstellt von Manfred Geist

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Kondolenzen (672)

Sie können das Kondolenzbuch nutzen, um den Angehörigen Ihr Beileid zu bekunden, Ihrer eigenen Trauer Ausdruck zu verleihen oder um dem Verstorbenen einige letzte Worte des Abschieds mitzugeben.

Kondolenz

Die Sehnsucht, die Wünsche, das Leben

14.04.2024 um 11:05 Uhr von Manfred Geist

Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge

Und keine Heimat haben in der Zeit.

Und das sind die Wünsche: leise Dialoge

Täglicher Stunden mit der Ewigkeit.

 

Und das ist das Leben. Bis aus einem Gestern

Die einsamste von allen Stunden steigt,

die, anders lächelnd als die anderen Schwestern,

dem Ewigen entgegen steigt.

Rainer Maria Rilke

Kondolenz

Blauer Himmel

07.04.2024 um 11:23 Uhr von Manfred Geist

Sanft wiegt die Wiese mich im Gras

Ich lieg allein

Ich denk an dich

Und sollte traurig sein

 

Ich spiegle mich im hohen Himmelblau

In deinen Augen nicht

Mitunter such ich in den Wolken

Noch dein Gesicht

 

Das mir der Wind verweht: bewegte Skizzen

Die ich verwischen kann

Ich denk an dich und halte das Vergessen

Noch einmal an.

 Ulla Hahn

Kondolenz

Letztes Lied

31.03.2024 um 09:49 Uhr von Manfred Geist

Ich werde fortgehen, Kind. Doch Du sollst leben

Und heiter sein. In meinem jungen Herzen

Brannte das goldne Licht. Das hab ich Dir gegeben,

Und nun verlöschen meine Abendkerzen.

 

Das Fest ist aus, der Geigenton verklungen,

Gesprochen ist das letzte Wort.

Bald schweigt auch sie, die dieses Lied gesungen.

Sing du es weiter, Kind, denn ich muss fort.

 

Den Becher trank ich leer, in raschem Zug

Und weiß, wer davon kostet, muss sterben . . .

Du aber, Kind, sollst nur das Leuchten erben

Und all den Segen, den es in sich trug:

 

Mir war das Leben wie ein Wunderbaum,

Von dem in Sommernächten Psalmen tönen.

- Nun sind die Tage wie ein geträumter Traum;

Und all meine Nächte, alle - Tränen.

 

Ich war so froh. Mein Herz war so bereit.

Und Gott war gut. Nun nimmt er alle Gaben.

In der Seele, Kind, kommt einst die Zeit,

Soll, was ich nicht gelebt, Erfüllung haben.

 

Ich werde still sein, doch mein Lied geht weiter.

Gib Du im deinen klaren, reinen Ton.

Du sei ein großer Mann, mein kleiner Sohn.

Ich bin so müde - aber Du sei heiter.

 Mascha Kaléko

Kondolenz

Löwenherz

24.03.2024 um 11:07 Uhr von Manfred Geist

Ich weiß nicht, was ich sagen soll.

Mir ist als ob es gestern war,

Weil alles, was ich sage,

Doch nichts ändert oder besser macht.

Ich höre dich noch lachen

Und ich seh’ dich noch am Fensterplatz,

Du ahnst nicht, was ich machen würde,

Dass ich dich länger hab.

 

Vom Himmel fehlt ein kleines Stück,

Ich sehe es von hier.

Die Lücke, die sich nie mehr schließt,

Sie hat die Form von dir.

Ich wünschte, wir könnten alles haben,

Ohne zu verlieren.

Doch niemand wird in tausend Jahren

Wieder sein wie wir.

 

Ich sehe durch die grauen Wolken,

Bahnt sich gerade ein Licht.

Was es auch bedeuten soll,

Ich weiß es heute nicht.

Ich hoffe, du bist längst,

Wo es schön für dich ist

Und dass du an mich denkst,

Denn ich denke an dich.

 

Ich träume jede Nacht von dir und

Auch davon wie schön es wär.

Sag mir, habe ich immer einen Platz in deinem Löwenherz?

Und ich träum von einem Land für dich,

In dem du jetzt ein König wärst.

Du weißt, du hast für immer einen  Platz in meinem Löwenherz.

 

Manchmal habe ich immer noch das Gefühl,

Dass du jeden Augenblick

Wieder kommen müsstest,

Weil hier auf diesem Zettel

Thront noch immer deine Handschrift.

Und da auf dem Tisch liegt noch

Dein aufgeschlagenes Buch.

Draußen ist der Abdruck deiner Füße

Auf dem Sandweg und in deinem Pulli

Hängt noch immer dein Geruch.

Und auf dem alten Plattenspieler

Dreht sich dein Vinyl.

Ich höre deine Stimme noch

Und darin dein Gefühl.

Sehe deine Gesten vor mir,

Manchmal glaub ich, du hörst zu.

Die Tür steht immer offen,

Denn sie hofft auf deinen Besuch.

Mit jedem Atemzug und auch mit jedem Schritt,

Gehst und lebst du immer noch

Ein bisschen mit mir mit.

 

Was bleibt ist deine Liebe.

Sind deine Jahre voller Leben.

Und das Leuchten in den Augen aller,

Die von dir erzählen.

Millionen Sterne in der Nacht

Und einer aber flimmert

In der Ferne und verblasst,

Aber ich werd ihn erinnern.

 

Und dein Leben ist viel mehr,

Als Name, Bild und Datum.

Es sind Wünsche, all die Zeit

Und auch all deine Erfahrung.

Es sind die Menschen, die dich lieben,

Dein Lieblingsfilm und Essen.

Deine Gesten, deine Mimik,

Deine Wahrheit und dein Lächeln.

 

Ich träume jede Nacht von dir

Und auch davon wie schön es wär.

Ich hoff, ich hab für immer einen Platz in deinem Löwenherz?

Und ich träum von einem Land für dich,

In dem du jetzt ein König wärst.

Du weißt, du hast für immer einen Platz in meinem Löwenherz.

 

Als aller letztes, ist da etwas,

Das ich dir versprechen kann.

Das ich dich nie vergessen werde

Und auch nie vergessen hab.

Ich lach mit dir ‘ne Weile

Und seh’ dich noch am Fensterplatz.

Mein Löwenherz, ich würde es teilen,

Dass ich dich noch länger hab.

 Zitat von Julia Engelmann - Löwenherz

Kondolenz

Wie sollen wir es fassen?

17.03.2024 um 11:12 Uhr von Manfred Geist

Wie sollen wir es fassen,

Was nicht zu fassen ist?

Es fällt schwer loszulassen,

Und doch bleibt keine Frist.

Wir hätten so viel Fragen,

Wir brauchen doch noch Zeit.

Wohin mit unsren Klagen

Und unsrer Traurigkeit.

 

Das Leben ist verflogen,

Der Tod trat ein mit Macht.

Das Lachen? Fortgezogen,

Erstickt von tiefster Nacht.

In uns herrscht Leere, Schweigen.

Wir können nichts mehr tun.

Wozu dies tiefe Neigen?

Warum dies Sterben, nun?

 

Viel schneller, als wir ahnten,

Zerriss des Himmels Blau.

Durchkreuzt ist, was wir planten.

Die Welt scheint kalt und grau.

Was sein wird? Wer kann’s sagen?

O Gott das Fragen quält.

Hilfst du, das Leid zu tragen?

Hast du Trost, der jetzt zählt?

 

Lass uns, Gott, nicht versinken,

Der Schmerz ist übergroß.

Dort, wo wir stolpern, hinken,

Halt uns und lass nicht los.

Lass uns darauf vertrauen,

Dass du das Leben birgst.

Hilf uns, auf dich zu bauen,

Auf Segen, den du wirkst.

 Eugen Eckert

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